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DAZ (Deutsch als Zweitsprache) Sprachkurse: 46 Kinder und Jugendliche aus der Mongolei zu Gast an der Ostsee

Von René Kleinschmidt. Veröffentlicht unter LOKALES

Mongolei-Besuch

Veröffentlicht am 5. Februar 2019 mit noch keinem Kommentar

Niendorf/Ostsee. 46 Kinder und Jugendliche aus der Mongolei waren seit dem 3. Januar für vier Wochen zu Gast in Niendorf/Ostsee, um ihre deutschen Sprachkenntnisse aufzubessern. Eine Kooperation, die bis 2015 bestand, soll damit wieder aufleben.

Organisiert und durchgeführt wurde diese Möglichkeit von der Gesellschaft für Jugendeinrichtungen in Schleswig-Holstein, Betreiber des Jugendgästehauses in Niendorf/Ostsee, in dem die zehn- bis vierzehnjährigen Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleiterinnen untergebracht waren.

Die Sprachkurse und Kulturangebote wurden von der Volkshochschule Bad Segeberg organisiert, deren Geschäftsführer Michael Kölln in der Gemeinde Timmendorfer Strand wohnhaft ist.

Organisator Dieter Fiesinger, Vorsitzender der „Gesellschaft für Jugendeinrichtungen in Schleswig-Holstein“, berichtete im Pressegespräch, wie es zu dem Besuch der Gäste aus der Mongolei gekommen ist: „Im Rahmen eines bilateralen Abkommens zwischen den Regierungen in Deutschland und in der Mongolei gab es von 1995 bis 2012 ein Fachkräfte-Austausch- und Qualifizierungsprogramm für sozialpädagogische Fachkräfte. Finanziert wurden die Programme seinerzeit aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) über die Zentralstelle ,Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten’. Partner in der Mongolei waren das Jugendamt Ulaanbaatar und der Bildungsträger ,Sunrise’, ein privatisierter Ableger des Jugendamtes.“

Auf deutscher Seite liefen die Programme bis zum Ruhestand von Dieter Fiesinger im Jahre 2012 vorwiegend in der Jugendbildungsstätte „Mühle“/ JugendAkademie Segeberg. In der Mongolei fanden die Fachveranstaltungen an wechselnden Orten statt. „Ferner gab es auf der kulturellen Ebene Kontakt zum mongolisch-deutschen Gymnasium (heute: Alexander von Humbold Schule) in der Hauptstadt der Mongolei, Ulaanbaatar. Auf diese Schule gehen rund 2.500 Schüler, so wie unsere Gäste. Dort lernen sie bereits ab der 3. Klasse Deutsch als erste Fremdsprache, bevor in der 5. Klasse Englisch als zweite Fremdsprache folgt. Über 20.000 Menschen der drei Millionen Einwohner der Mongolei sprechen Deutsch. Mehrfach waren auch Jugendchöre und Tanzgruppen zu Gast in der JugendAkademie Segeberg. Diese Kontakte wurden alle über Eigenbeiträge und Spenden finanziert,“ so Fiesinger.

Die Alexander von Humbold-Schule in Ulaanbaatar wollte ein neues Projekt beginnen und die frühere Kooperation wieder auffrischen. Jeweils im Januar sollen zirka 40 SchülerInnen für zirka vier Wochen nach Deutschland kommen und sich mit einem Sprachkurs und Kontakten zu deutschen Institutionen, Menschen und Kultur auf die im März anstehende Prüfungen vorzubereiten, so lautete der Plan in der Mongolei.
Gesagt-Getan: Für Dieter Fiesinger war es natürlich naheliegend, diesen Kurs in eines der Jugendgästehäuser seines Vereins zu holen.

Von Donnerstag, den 3. Januar, waren nun 46 Kinder und Jugendliche aus der Mongolei im Jugendgästehaus Niendorf/Ostsee zu Gast. Bis zum 1. Februar waren die Jugendlichen, die von drei Lehrerinnen aus ihrer Heimat und drei DeutschsprachdozentInnen der Volkshochschule Bad Segeberg und dem Team der Gesellschaft für Jugendeinrichtungen in SH, Träger des Jugendgästehauses, betreut wurden, zu Gast an der Ostsee.

Die 46 mongolischen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen, Dieter Fiesinger (2.v.re.), Hausleiter Peter Uhr (rechts) und Michael Kölln (hinten links). (Foto: René Kleinschmidt)

Die 46 mongolischen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen, Dieter Fiesinger (2.v.re.), Hausleiter Peter Uhr (rechts) und Michael Kölln (hinten links). (Foto: René Kleinschmidt)

 

Die insgesamt drei Sprachkursangebote (Niveau A1/A2) wurden durch die vom Bundesamt für Flüchtlinge und Migration (BAMF) anerkannte Volkshochschule Bad Segeberg in Kooperation mit der hiesigen Volkshochschule Timmendorfer Strand durchgeführt. Für Michael Kölln, den Geschäftsführer der vhs Bad Segeberg, der auch der Gemeindevertretung Timmendorfer Strand angehört, stellt dies einen sehr wichtigen Baustein zur Völkerverständigung und zum interkulturellen Dialog da.

Am vergangenen Freitag ging es dann für zwei weitere Übernachtungen nach Berlin, bevor es für die Gruppe am Sonntag zurück in die Heimat ging.

Während ihres Ostsee-Aufenthaltes standen neben dem Unterricht am Vormittag einige Ausflüge auf dem Programm, so ging es unter anderem nach Hamburg und mit einem Ausflugsschiff von Travemünde nach Lübeck (mit Stadtführung). Aber auch Karls Erlebnis-Dorf in Warnsdorf, der Vogelpark Niendorf, das Sea Life in Timmendorfer Strand, das ZeitTor-Museum in Neustatdt, die Ostsee-Therme Scharbeutz und das Meerwasser-Hallenbad Niendorf/Ostsee wurden besucht. Außerdem führten sie eine interessante Strandrallye durch, die im Niendorfer Hafen startete.

Geplant ist, dass neben der Erweiterung des Programms auch in den nächsten Jahren im Januar Gruppen aus der Mongolei nach Niendorf/Ostsee kommen. Darüber würde sich auch Heimleiter Peter Uhr freuen, der die Gäste als sehr angenehm, nett und ruhig bezeichnete.

„Für Januar 2020 haben wir jetzt genügend Zeit zu planen,“ so Fiesinger und Kölln. „Für die jetzige Gruppe wurde alles sehr kurzfristig organisiert.“ So haben die Teilnehmer erst am 2. Weihnachtstag (die Botschaft öffnete extra an diesem Tag) ihre Visa für die Reise nach Deutschland erhalten. Und der Ansturm auf die Sprachreise nach Niendorf war bei Eltern und deren Kinder sehr groß. „Es hatten noch viele mehr Interesse, daran teilzunehmen,“ so Dieter Fiesinger.

Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben und für die anderen Kinder gibt es dann ja im Januar 2020, wenn die Schüler wieder „Frostferien“ haben, die nächste Möglichkeit, nach Niendorf/Ostsee zu kommen, um die deutsche Sprache und Kultur näher kennenzulernen. R.K.

Zum Foto ganz oben (zum Vergrößern bitte anklicken!): Eine zufriedene Sprachkursgruppe nach ihrem Deutschunterricht in Niendorf/Ostsee. (Foto: René Kleinschmidt)

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